Hochmoore

Auf den ersten Blick erscheinen die blüten­armen, von Torf­moosen domi­nierten Hoch­moore trist, doch zugleich haben sie ihren ganz speziellen Reiz durch das urtüm­liche Land­schafts­bild, bizarre Spirken­kiefern, verwun­schene Moor­augen (=Moor­tümpel) und ihre schwere Zugäng­lichkeit.
Hohe Niederschläge und geringe Verdun­stung begünstigen das Wachs­tum von Torf­moosen und somit auch von Hoch­mooren, so dass die meisten Hoch­moore am Alpen­rand im Süden des Land­kreises Ost­allgäu zu finden sind.

Im Gegensatz zu Niedermooren haben Hoch­moore keinen Kontakt mehr zum minera­lischen Grund­wasser, sondern sind allein vom Regen­wasser abhängig. Auf­grund der Nähr­stoff­armut und der ständigen Nässe sind die Lebens­bedin­gungen im Hoch­moor extrem und nur wenige, oft stark bedrohte Pflanzen- und Tier­arten haben sich auf diesen Lebens­raum spezia­lisiert. Insbe­sondere pflanzen­ver­füg­barer Stick­stoff ist hier Mangel­ware, weshalb z.B. der Rund­blätt­rige Sonnen­tau seinen Stick­stoff­bedarf über den Fang und die Ver­dauung von Insekten deckt.
Lebende Hoch­moore haben eine große Bedeutung für den Klima­schutz, da im ständig wach­senden Torf­körper Kohlen­stoff dauer­haft gespei­chert wird. Ent­wässerte und degra­dierte Hoch­moore dagegen geben die klima­schäd­lichen Gase Kohlen­dioxid und Lach­gas ab. Außer­dem sind Hoch­moore hoch­effi­ziente Wasser­speicher und können bei Stark­nieder­schlägen Hoch­wasser­spitzen deutlich ab­mildern.
Nur in wenigen Hoch­mooren findet eine Streue­nutzung statt, und Torf als Brenn­material oder Ein­streu wird in unseren Hoch­mooren inzwi­schen nicht mehr gestochen.

Der LPV Ostallgäu kümmert sich in Zusam­men­arbeit mit der Allgäuer Moor­allianz und mit Förder­mitteln aus dem Klima­schutz­programm 2050 um die Wieder­ver­nässung und Rena­turierung von Hoch­mooren und führt Sonder­maß­nahmen für einzelne Arten durch, z.B. für die vom Aus­sterben bedrohte Strauch-Birke.

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